Oṃ Śānti Śānti Oṃ

Oṃ Śānti Śānti Oṃ

Zwischen all dem bergauf und bergab mit den Füßen, bleiben trotzdem die Hände niemals still.
Und so habe ich (endlich!) ein Projekt abgeschlossen, dass ich über drei (3!) Jahre mit mir herum geschleppt habe.
Ist mit hier und dorthin gereist und doch nie unterwegs aus dem Rucksack geholt.
Ja, ich gebe zu, das war das erste Projekt, das ich mehrfach am liebsten einfach in den Müll geschmissen hätte.

Dabei hat alles so harmlos angefangen. Damals vor drei Jahren, habe ich meine Trolloma besucht und in der verwaisten Wohnung meiner Tante übernachtet, da lagen drei Knäule Wolle herum. Was sollte ich machen? Geschenkt ist geschenkt! Teures Zeug war es auch noch!
Und auch obwohl mir die Farbe gar nicht gefallen hat, habe ich die Knäule mitgenommen. Mit dem Plan meiner Tante eine Stola zu stricken – was die Trolltante ursprünglich damit geplant hatte.
Nun ja, das Projekt war schon lange bei Ravelry auf der Liste. Und so kam es wie es kommen musste: das Monsterprojekt Ginkgo Shoulderette wurde gestartet.
Am Anfang machte es auch noch Spaß. Bis die Maschen immer mehr wurden, die Wolle sich als Höllen-Wolle herausstellte und ich mich hier und da schon ein paar mal verstrickt hatte (was natürlich erst nach fünf Reihen und gefühlten 10000 Maschen auffällt. Hmpf!)
Und so versank dieses Projekt oft in dem Projekt-Jutebeutel und lag hier und da mal ein paar Monate herum. Oft wurde es auf Zugfahrten mitgeschleppt, um doch nie ausgepackt zu werden. Frust³!

Beim Muster angekommen wurde es noch schlimmer. Es machte einfach keinerlei Spaß…
Der erste Geburtstag der Tante zog ins Land, der zweite, der Dritte, auch diverse Weihnachtsfeste…
Erst dieses Jahr nahte ein runder Geburtstag und so gab ich mir mehrere Arschtritte und nach etlichen Stunden die ich fluchend und angespannt an diesem… Ding gehangen bin, war es endlich, endlich fertig! Also fast…
Denn als ich gerade über die Hälfte der Maschen abgekettet hatte, fiel mir auf, das da irgendwas nicht stimmen konnte.
Anleitung lesen soll gelernt sein! Also nochmal 399 Maschen zurück gestrickt. Was bei dieser Wolle wirklich nervenaufreibend und eine echt harte Geduldsprobe ist!
Es hat mich schließlich zwei Abende gekostet den Fehler zu korrigieren. Viele Nerven noch dazu. Ich war kurz davor das Teil zu nehmen und einfach raus zu rennen um es irr lachend zu verbrennen! Wirklich!

Die Freude über das fertige Projekt ließ auch ziemlich auf sich warten… Irgendwann nach dem Spannen ging es dann halbwegs. Natürlich hocken da viele dumme Fehler drin, viele Maschen die irgendwie falsch abgenommen/zugenommen/fallen gelassen wurden. Die springen mir immer ins Auge. Aber das weiß ja das Geburtstagskind nicht. Das weiß zum Glück auch nicht wie das fertige Projekt hätte aussehen sollen. 😉

Schlechtes Foto, aber hier kann man die Größe und das Muster ganz gut erkennen.

Und so kann ich es nur mit halbwegs gutem Gewissen verschenken. Hoffentlich freut sich die Tante darüber!
Dazu wurde dann noch eine passende Karte gebastelt (das hat mehr Spaß gemacht ;)).
Nachtrag: Sie hat sich natürlich sehr darüber gefreut und war begeistert wie schön warm und leicht das fertige Tuch geworden ist. Misson erfüllt, würde ich mal sagen. 😉

Dennoch kann man abschließend sagen, dass ich etwas stolz bin mich da durch gebissen zu haben. Und wenn ich nun so zu dem halbwegs schön verpackten Geschenk hinüber spähe, empfinde ich dem flauschigem Leichtpaket gegenüber auch gar nicht mehr so viel Hass. 😉

Schnitt: Ginkgo Shoulderette Shawl
Wolle: Ein Knäul Lana Grossa Silkhair Print
Projektdauer: gestartet am 12 Juli 2015, beendet am 24 August 2018
Fazit: Theoretisch schönes Projekt. Mehr Frust als Lust. Das lag aber zum Großteil an der Wolle.

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