Sonnenstrahlen sammeln
Nachdem das mit dem Teufelstättkopf zuletzt so gut geklappt hat, lies der nächste Ausflug in die Berge nicht lange auf sich warten. Genau sechs Tage habe ich es ausgehalten nicht wandern zu gehen.
Dieses Mal ging der Weg auf den markanten Gipfel des Kofel. Diesen sieht man schon von Oberammergau aus. Man kann ihn eigentlich nicht übersehen.
Er mag vielleicht nicht der höchste aller Berge sein, aber um zum Gipfel zu gelangen gibt es einen kleinen Klettersteig.
Über eine Weide geht es zuerst hinauf in den Wald, der den Gipfel wie ein Mantel umhüllt. Ein grüner Mantel, besetzt mit goldenen Tupfen und Mustern der Natur.
Bald schon baut sich aber diese graue, monströse und doch irgendwie sanfte Wand vor einem auf. Man überquert ein kleines Schotterfeld. Von oben dringen bekannte Laute ans Ohr. Sehen kann ich sie dennoch nicht – die Kletterer.
Und nach knapp einer Stunde habe ich dann endlich den Eingang zum „Klettergarten“ erreicht.
Bis zum Gipfel hinauf macht es irrsinnig Spaß, den Fels zu greifen, Tritte zu suchen und bei Bedarf die Metallbügel zu benutzen. Die Aussicht ist traumhaft!
Griff um Griff und Schritt für Schritt arbeite ich mich hoch. Und schon bin ich oben an gelangt. Das war es schon?
Am Gipfel sitzen ein paar mehr Leute als beim Kollegen letzte Woche. Aber die meisten tun es wie ich – dösend die letzten warmen Strahlen der Sonne tanken. Für die dunkle Zeit die da nun kommt – ich freue mich drauf!
Bald haben auch die Kletterer den Gipfel erreicht. Machbar, ein paar Seillängen nur, erzählen sie. Kategorie III – IV. Es juckt mich in den Fingern und Füßen… Nicht mehr dieses Jahr.
Schweren Herzens geht es nun wieder bergab. Langsam taste ich mich die steilen Passagen hinab. Aber es ist nur ganz kurz das alte bekannte Gefühl der Höhenangst da. Sie schaut nur kurz vorbei – es sei ihr gegönnt.
Der Rückweg führt auf der anderen Seite des Berges zurück nach Oberammergau. Sicherlich, der Weg ist länger, aber ich habe ja Zeit bis es dunkel wird.
Eine wunderschöne Tour, gerne komme ich wieder!
Die genaue Beschreibung der Tour findest du hier. Und lasse dich nicht abschrecken! Der Steig ist wirklich ohne Klettersteigsett und doppelten Boden machbar!