Nebelverhangen Zur Sonne Getragen.
Es begab sich einmal zu jener Zeit, als das sich ein Trollmädchen sich auf den Weg gen Norden machte. Das M’era Luna war das Ziel. Vor genau zehn Jahren muss es gewesen sein.
Dafür nähte es sich aus edelstem Stoffe einen Rock. Den es einmal trug, danach geriet er in Vergessenheit.
Nun, vielleicht ist Vergessenheit nicht der richtige Ausdruck. Es bot sich niemals die Gelegenheit ihn wieder zu tragen. Und irgendwann war die samtene Zeit auch wieder vorbei. Was blieb? Die Stiefel… Und sie sind bis heute unbequem!
Zurück zum Rock! Er fristete irgendwo zwischen Spitzenklamotte und LARP-Gewandung sein tristes Dasein. Eine Naht riss auf, er landete auf einem Stapel zerschlissener Kleidung und es bildete sich eine leichte Staubschicht. Bis heute…
Nein! Bis gestern!
Der Rock erlitt Qualen, als er unsanft aus seinem Schlaf geweckt, der Staub abgeklopft, mit dem Bügeleisen geglättet, zuletzt bemalt und mit einer scharfen Klinge auseinander geschnitten wurde.
Und dann kam das elendige Trollweib auch noch mit einem, sich ständig ein rollenden Jersey-Monster und zwang sie zur Heirat.
Wie viele Nadelstiche musste er über sich ergehen lassen? Wie viele Schmerzen er ertragen?
Man weiß es nicht…
Aber als die Pein überstanden, die dichten Regenwolken sich verzogen, da erstrahlte er im neuen Glanze und wurde… tragbar!
Schnitt: Frei nach Foxglove Rock von Natron und Soda.
Zutaten: Ein alter Lady Jacqueline Samtrock – ebenfalls von Natron und Soda.
Das heißt Baumwollsamt in schwarz. Knapp 80 cm brauner Jersey.
Nähmaschine und ganz viel musikalische Untermalung die mir zum Glück mein neuer Lieblingsradiosender spendierte.
Zuerst habe ich allerdings mal wieder einen typischen Fehler gemacht, und habe den Jersey falsch zugeschnitten. Darauf hin habe ich erst einmal entnervt alles in die Ecke geknallt.
Ein paar Tage später habe ich mich wieder auf gerafft, habe die zu kleinen Teile wieder zusammen genäht und neu zugeschnitten. Dann war der Rock auch schon innerhalb eines verregneten Nachmittags fertig genäht!
Bei den Seitennähten, habe ich die Nahtzugabe mit Zickzack-Stich versäubert und dann glatt nach links/rechts gebügelt, dann nochmal mit normalem Stich angenäht. Dadurch hat die Naht an der Seite jetzt zwei Linien.
Sieht ganz gut aus, hätte man auch mit einer Kontrastfarbe machen können (z.B. Weinrot, Tannengrün, Violett…)
Auch Taschen hätte man noch in die Naht einsetzen können. Ich überlege mir hier eine Tasche hinten auf zu nähen.
Das war mein erster Kontakt mit Jersey, aber war ganz gut für den Anfang.
Der Jersey hat sich nicht aufgeribbelt, wie ich befürchtet habe. Das einzige Problem war, dass sich die Ränder immer aufgerollt haben. Allerdings muss ich noch raus finden, wie man dieses Aufrollen unterbinden kann, bügeln bringt da nämlich rein gar nichts. Hat jemand einen Tipp?
4 Gedanken zu „Nebelverhangen Zur Sonne Getragen.“
Sehr schick. Wer ist den die gut aussehende, junge Frau auf dem Foto? 🙂
Vielleicht kannst ein ganz großen Stein oder eine Steinplatte drauf legen, damit es sich nicht aufrollt? Ansonsten mit Patex irgendwo festkleben…. :p
Hm, keine Ahnung…
Patex ist eher kontraproduktiv, genauso wie Steinplatte… Muss man ja irgendwie noch durch die Nähmaschine kriegen. :b
Huch, wen erspähe ich denn da in voller Lebensgröße?
Das gabs ja noch nie (glaube ich).
Also im Bezug auf das Nähen der sich aufrollenden Stoffe: Ich hab keine Ahnung von der Materie, weshalb ich mich absolut dazu berufen fühle dir weise Ratschläge zu erteilen. Wäre Wäschestärke nicht genau das, was du brauchst?
Gell, in Echt bin ich vielleicht 1-2 Pixel größer. 😀
Also das mit der Stärke habe ich übrings wirklich irgendwo gelesen. Da war es allerdings Sprühstärke.
Hatte ich nur leider nicht zur Hand. Vielleicht nächstes Mal. Das wird sicherlich eines Tages noch empirisch von mir Ermittelt.