Himmlische Hölle
Es ist August und die Hitze des Sommers hat zumindest ein bisschen nachgelassen.
Unser Weg führt zunächst zum Ausgangspunkt in Hammersbach. Dort angekommen sind wir bei weitem nicht die Einzigen, die sich den kühlen Weg mit schnellem Schritt in Richtung Klamm vorgenommen haben.
Vor dem Eingang bildet sich eine lange Schlange und es dauert einige Minuten bis wir den Eintritt bezahlen können.
Doch schließlich haben wir es geschafft. Rauschend, kalte Nässe empfängt uns schon bald, als wir zwischen reißendem Strom und schroffer Felswand entlang laufen.
Es tropft von oben, die Wege stehen teilweise unter Wasser, es Rauscht so laut, dass man kein Wort versteht. Mit eingezogenem Kopf laufen wir – die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen – unter nasskalten Wasserschwällen hindurch. Gehen über hölzerne Brücken – den Abgrund und den wüsten Fluss unter uns.
Hüpfen über Pfützen und durch Höhlen, frösteln gar im kühlen Gang der Klamm. Kaum zu glauben, bei der Hitze die zuvor geherrscht hat!
Nachdem wir die Klamm beinahe hinter uns gelassen haben, machen wir etwas Pause und genießen des nun etwas ruhigere Rauschen des Wassers. Begutachten die verschiedenen Leute, die an uns vorbei kommen. Vom amerikanischen Gearhead-Tourist bis zum Zugspitzenbezwinger mit Kletterausrüstung ist so gut wie alles dabei. Und so machen wir uns bald auf den Weg weiter bergan.
Schon wird es wärmer, unsere Hosen und Jacken trocknen langsam wieder. Neben dem nun etwas zahmeren Gewässer sehen wir alte Bergwerkruinen, verlassen und verfallen.
Unser Weg wendet sich ab und so erwarten uns nun einige Höhenmeter mit vielen Serpentinen die uns die Kälte bald aus den Gliedern scheucht.
Nachdem der Bach wieder auftaucht, gehen wir an ihm entlang bis wir das Ziel erreichen – die Höllentalangerhütte. Dort genießen wir den atemberaubenden Ausblick, lauschen den Glocken der Schafe und lassen uns Spinat-Knödeln und Bier schmecken.
Nach einer kurzen Pause, die wir liegend in der Sonne verbracht haben, ziehen über den riesenhaften Bergen bedrohliche Wolken auf.
So packen wir unsere Sachen und treten den Rückweg an. Die Sonne bald vollends hinter dichten bedrohlichen Wolken verborgen. Einen Teil des Weges kennen wir bereits. Doch bald zweigt der Weg rechts ab und führt uns teils etwas ausgesetzt und aussichtsreich oberhalb der Schlucht zurück nach Hammersbach.
Fazit:
Eine wunderschöne (nasse ;)) Tour, welche man auch noch weiter gehen kann, z.B. aufs Kreuzeck, oder gleich weiter auf die Zugspitze. 😉
Die Nässe ist auch dafür verantwortlich, dass ich in der Klamm so gut wie keine Fotos gemacht habe. Also musst Du unbedingt selbst mal hin und Dir anschauen wie es dort aussieht! 😉
Auch die Höllentalangerhütte ist so schön gelegen, dass sich eine Übernachtung sicher lohnt.
Die Klamm kostet für Erwachsene 5 € Eintritt (DAV-Mitglieder 2€ – wenn man nicht wie ich den Ausweis daheim vergisst, hmpf!) und ist nur von Frühjahr bis Herbst geöffnet. (Nähere Infos bekommst du auf der offiziellen Seite)
Ist aber wesentlich eindrucksvoller und länger zu durchwandern als die bekanntere Partnachklamm.
Wer allerdings weniger Menschen bevorzugt, sollte unbedingt unter der Woche gehen. Wir waren an einem Feiertag und es war zumindest in der Höllentalklamm und auf der Hütte sehr voll.
Regenjacke und wasserdichte Schuhe solltest Du nicht vergessen!
Ich war sicher nicht das letzte Mal dort! 🙂
Berg & Bahn: Mit der Werdenfelsbahn von München stündlich nach Garmisch-Partenkirchen und dort mit dem Bus weiter in Richtung Kreuzeckbahn/Alpspitzbahn. Von dort ein paar Minuten zu Fuß an den Gleisen entlang nach Hammersbach.
Alternativ kann man auch ab Garmisch mit der Zugspitzbahn fahren, hier ist ein extra Ticket nötig!
Es gibt auch einen Bus von Gamisch in Richtung Eibsee, dort in Hammersbach aussteigen.
Vorsicht!: Im Bus von Garmisch zur Alpsitzbahn gilt nur das Bayern Ticket – das Werdenfelsticket leider NICHT!