Düstere Aussichten
Klein und gedrungen liegt er da, der Mummelsee. Sein dunkles Wasser von einer feinen Eisschicht bedeckt, als wäre es feinstes Glas.
Und in seinen kalten Wogen sitzt sie, stoisch, wartend. Die Nixe vom See. Kalt muss es ihr sein, doch kommt kein Klagen von ihr.
Langsam geht unser Weg um den See herum hinauf auf die Hornisgrinde. Erst Teer, dann Pfad. Umpeitscht vom eisigen Wind, der den Schnee in den vielen Senken und Schattenplätzen wohl behütet.
Hinauf geht es! Hinauf! Hinauf!
Und bald offenbart sich uns eine wunderbare Aussicht. Wir können hier bis zur Alb und dort über den Rhein bis zu den Vogesen blicken.
Krähen werfen sich in die eisigen Böen, während wir hinter einem Turm Schutz suchen. Wir atmen, ein, zwei, dreimal ein, dann erklimmen wir ihn. Um uns herum das Krächzen der Krähen, das Heulen des schneidenden Windes. Kalt greift er mit seinen eisigen Fingern nach uns.
Jedes Foto wird bitter mit kalten Fingern bezahlt. Kurzes Abwägen, ist es das Motiv wert? Zu kalt! Zu windig!
So gehen wir hinab, an knorrigen, vom Wind gebeugten Bäumen vorbei.
Tauchen ein in einen kleinen Wald und treten den Rückweg an. Die Dunkelheit bricht langsam herein.
Schnell ins Auto, schnell warmen Tee… Und doch sehen sich unsere Augen kaum satt an den Schneeresten die uns mit ihrem klaren Weiß hinterher scheinen.
Den Weg kannst du hier nachgehen.