Papier Ist Dicker Als Wasser

Papier Ist Dicker Als Wasser

Dieses Jahr habe ich eine bunte Mischung an Büchern gelesen. Das ist eigentlich nicht schlecht.
Insgesamt waren es leider nur 16 Bücher, davon waren neun Stück geliehen. Gekauft habe ich mehr, die wurden mit ins nächste Jahr genommen. Und Weihnachten hat mir auch einige neue Bücher beschert. Unter anderem habe ich aber auch insgesamt sechs Bücher aussortiert.

Bücherstapel 2015

Ich bin Fan von der Kommissar Rath Reihe von Volker Kutscher geworden. Habe „hohe Literatur“ besiegt und trotz mehrmaligem Gedanken daran, nicht aufgegeben. Was mich etwas mit Stolz erfüllt hat. Vielleicht wage ich mich im neuen Jahr wieder an dicke Wälzer der gehobeneren Klasse. 😉
Einige Bücher habe ich dem Bücherschrank hier vermacht. Das ist so eine gute Sache! Für Leute die es irgendwie nicht übers Herz bringen Bücher in den Altpapierkontainer zu schmeißen. Könnte ja noch irgend jemand lesen wollen…
Habe auch wieder fremdsprachige Bücher gelesen und habe vor das auch bei zu behalten.
Dazu habe ich noch ein Manuskript mit meinen Kommentaren versehen, das habe ich hier nicht aufgezählt, weil es ja kein öffentlich zugängliches Buch ist. Aber es hat Spaß gemacht zu Kommentieren, auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass ich nicht die beste Korrekturleserin bin. 😉 Der zweite Teil wartet noch darauf durchgearbeitet zu werden…
Mir sind es dennoch zu wenig Bücher gewesen, was nicht an Nachschub lag, sondern eher an einem großen Pasternakschen Schlachtfeld. Vielleicht auch an den Staffeln The Walking Dead und dem durchprügeln durch diverse Staffeln Braking Bad (die es im Nachhinein nicht wert waren)
Momentan spiele ich noch mit dem Gedanken bei der Reading Chalange 2016 mit zu machen. Ob mir so etwas Spaß macht? Mal ausprobieren!
So, aber hier hast du nochmal die Zusammenfassung der gelesenen Bücher! Vielleicht ist ja auch eines dabei das dich interessieren könnte? (In den Klammern steht das Datum an dem ich das Buch beendet habe)

~ Volker Kutscher – Der Stumme Tod (11. Januar)
Fall zwei des Komissar Rath Stummfilm vs. Tonfilm. Wer gewinnt? Wir wissen es alle.
Aber wer bringt nun die ganzen Filmikonen um und drapiert ihre Leichen so fein säuberlich? Für den Leser ist der Fall ziemlich schnell klar, gut geschrieben ist er trotzdem und Rath macht natürlich alles wieder auf seine Art und bekommt auch hier und da nicht nur neue Freunde… Das Ende ist leider hier etwas sehr vorhersehbar und im echten Leben würde wohl kein Mensch so viel Glück haben, aber das ist auch nur der einzige Kritikpunkt.

~ Volker Kutscher – Goldstein (23. Januar)
Kommissar Rath ermittelt weiter und man bekommt bei vielen Dingen eine leichte Gänsehaut. Als sich zum Ende hin immer mehr Unruhen und Angriffe auf Menschen jüdischen Glaubens zuspitzen. Zwischen all dem muss Rath ermitteln und einen amerikanischen Mafioso beschatten. Am Ende kommt es zu großen Unruhen der braunen Schergen… „Die Stadt hier ist eigentlich gar nicht so übel. Wenn auch verdammt verrückt.“

~ Ina Weisse – Die Töchter der Weber (8. Februar)
Dieses Buch habe ich mir beim Grabbeltisch eines Supermarkts mitgenommen. Ich weiß so wenig über die Volksdeutschen. Hier setzt sich eine Tochter von ‚Vertriebenen‘ mit ihrer Familiengeschichte auseinander. Vor allem der letzte Teil zeigt ziemlich drastisch die Strapazen, die die Familien auf der Flucht vor den Sowietischen Truppen durchleben mussten. Von reich und wohlhabend zu bürgerlich und verarmt. Der Opa der sich immer polnisch fühlte und nicht verstand warum man ihn aus seiner Heimat vertreiben will… Interessant auch mal durch diese Sicht das Geschehen zu betrachten.

~ Volker Kutscher – Die Akte Vaterland (15. März)
Kommissar Rath ist wieder unterwegs und zwar in den Masuren, im heutigen Polen. Es geht um Alkoholschmuggel und Mord. Man merkt wie die Braunen auch hier viele Anhänger finden. Auch hier hat man ein seltsames Gefühl wenn die gesamte Polizeiführung in Berlin von der SA abgeführt wird. Davon bekommt unser Kommissar im damaligen Ostpreußen aber so gut wie nichts mit. Dieser ermittelt wieder auf unkonventionelle Art – erfolgreich. Ob das noch lange gut geht? Jetzt warte ich erst einmal auf das nächste Buch als normales Taschenbuch! Und verfilmt werden soll die Buchreihe auch noch. Das kann echt gut werden.

~ Giulia Enders – Darm mit Charme (25. März)
Die Autorin kennt ihr bestimmt schon von diversen Science-Slams oder Youtube Videos. Sehr lustig geschrieben und man lernt auch ein bisschen. Allerdings war mir viel berufsbedingt schon bekannt. Dennoch sehr unterhaltsam und das Kapitel mit der Toxoplasmose ziemlich gruselig!

~ Tess Gerritsen – Grabesstille (10. April)
Ein typischer Gerritsen Thriller würde ich sagen. Dieses Mal hat sich sich viel mit der chinesischen Mythologie auseinander gesetzt. Die große Frage: Wer ist der mysteriöse Affen-Geist, der scheinbar auf einem persönlichen Rachefeldzug ist. Spannend, aber nicht der beste Gerritsen bisher. Auch wenn es einen netten Stroytwist zwischen rein gab.

~ Andrzej Sapkowski – Lux perpetua (15.Mai)
Der dritte und letzte Band der Narrenturm-Trilogie. Zum Glück. Das letzte Buch hatte auch wieder ein paar grammatikalische Fehler und das Ende war ziemlich… Unnötig. Eine ziemlich durchwachsene Bücherreihe. Immerhin kein wirkliches Happy End. Das hat mich ein bisschen versöhnt.

~ Ragnar Jónasson – Schneebraut (17. Mai)
Ein isländischer Thriller der in einem kleinen abgeschiedenen Dorf spielt. Natürlich passiert ein Mord und keiner will etwas davon wissen. Bei einer eingeschweißten Dorfgemeinschaft gar nicht so einfach als Großstädtler zu ermitteln. War sehr spannend. Ließ sich schnell lesen und ich mochte das Cover sehr gerne.
Allerdings kann ich mich auch nicht mehr wirklich an die Details der Story erinnern…

~ Jo Nesbø – Doktor Proktors Tidsbadekar (26. Juni)
Ein norwegisches Kinderbuch von einem auch hier zu lande wohl bekannten Krimiautor. Ich muss zugeben, all zu viel habe ich nicht verstanden, aber ich konnte so ungefähr der Handlung folgen. Es handelt von zwei Kindern die mit einer Badewanne durch die Zeit reisen. Dabei wird der eine mit Napoleon verwechselt und es kommt zu Treffen mit verschiedenen Leuten aus der Zeitgeschichte. Dazu auch noch Bilder die der Autor beigesteuert hat. Zeichnen kann der gute Herr nun auch noch…

~ Erich Kästner – Drei Männer im Schnee (5. Juli)
Dazu muss ich wohl nichts schreiben. Typisch Erich Kästner halt. Ein Millionär gibt sich als Bettler aus, der ein Preisausschreiben gewonnen hat und nimmt die Szene der Reichen Schnösel mal ein bisschen aufs Korn. Nett geschrieben mit dem typischen ironischen Unterton. Und man lernt auch gleich woran man guten Gin erkennt. „Ein Gin der was auf sich hält muss nach Seife schmecken!“

~ Daniel H. Wilson – Robocalypse (18. Juli)
Das ist wohl so ein Buch, das man einen SciFi-Roman nennt. Es geht um künstliche Intelligenz die die Menschheit ausrotten möchte. Die Story war etwas vorhersehbar, zwischenzeitlich recht spannend. Muss man wohl mögen. Ich für meinen Teil tue mir mit SciFi generell etwas schwer. Und da die Story doch ziemlich Super-Held mäßig aufgemacht war, war es nicht unbedingt meins. Wen wundert es, das hier ein gewisser Herr Spielberg schon die Rechte zur Verfilmung in der Tasche hat?

~ Bernard Minier – Schwarzer Schmetterling (24. Juli)
Ein Thriller der in den französischen Pyrenäen spielt. Ein abgeschottetes Städtchen in dem eine forensische psychatrische Klinik ihren Sitz hat. Darin sitzen vor allem Mörder und Vergewaltiger. Eine neue Psychologin kommt dort hin und merkt ziemlich schnell das dort etwas nicht stimmt. Was hat es mit den Kollegen auf sich und mit den Morden die auf ziemlich brutale Weise inszeniert werden?
Spannend mit packendem Setting.

~ Robert Harris – Enigma (14. August)
Dieses Buch habe ich mir geliehen. Habe vor Jahren den Film schon mal gesehen. Es geht um die Kryptographen die versuchen während des zweiten Weltkriegs die Enigma zu entschlüsseln. Während dessen wird eine vermeintliche deutsche Spionin ermordet. Unser Protagonist, ein ziemlicher Antiheld, findet ihr verschwinden seltsam und geht der Spur nach. Von Kryptographie versteh ich kaum etwas, aber das Buch las sich sehr gut und war auch spannend. Kann man empfehlen.

~ Robert Harris – Fatherland (19. September)
War ein bisschen komisch das im Zug von Dänemark nach Deutschland zu lesen. Es handelt um ein Deutschland in den 60er Jahren immer noch regiert von den Nazis. Denn Hitler hat den Krieg gewonnen. Dann geschieht ein Mord, der Protagonist fragt und denkt zu viel und schon sitzt er so ziemlich in der Scheiße… Ein sehr gutes Buch, in einem sehr düsteren Setting, von dem ich an dieser Stelle nicht viel verraten möchte. Die deutsche Übersetzung soll allerdings ziemlich schlimm sein, deswegen habe ich es mir auch auf englisch gekauft. War auch problemlos zu lesen. Das Ende war ganz nach meinem Geschmack… Ein Buch das zum Nachdenken anregt.

~ William Nicholson – Der Windsänger (30. September)
Das ist ein Kinderbuch. Habe ich vor vielen Jahren man geschenkt bekommen und ist mir beim Ausmisten in die Hände gefallen, ich wollte es vor dem Weitergeben doch nochmal lesen. An sich ganz nett, aber diese komischen erfundenen Schimpfwörter haben mich so dermaßen genervt. Hauptsache man sagt nicht Kacke, Pipi, Scheiße sondern Zodokorok, Supkutl oder was auch immer… Sonnst ist es eigentlich schon eine nette Geschichte, von der mir wohl damals nicht viel hängen geblieben ist. Interessant ist die Aufmachung einer kindgerechten Darstellung einer Diktatur. In dem anders Denken bestraft wird, in diesem Fall mit der gesellschaftlichen Rückstufung. Je besser du dem Regime gefällt, desto höher ist dein persönlicher Stand. Gruselig und nicht nur aus den Fingern gezogen…
Es wurde dann dennoch dem Bücherschrank vermacht.

~ Boris Pasternak – Doktor Schiwago (25. Dezember)
Den alten Film aus den 60ern habe ich schon mal gesehen, der war – meine ich – auch gar nicht so schlecht. Das Buch… Trotz der vielen tollen Bewertungen im Internet konnte mich dieses Buch nicht für sich gewinnen. Es passiert schon viel, aber eben nicht aktiv. Da wird dann ein einem Nebensatz erwähnt das der Zar entmachtet wurde und mal kurz angeschnitten, dass da ja so was wie eine Revolution gibt. Aber irgendwie dümpelt das alles so nebenher. Vielleicht lag es auch an der Übersetzung?
Man kann es schon lesen, aber an sich ist es eher langwierig und zäh. Irgendwie ist der Funkte nicht übergesprungen und der Bezug zum Protagonisten blieb aus. Wäre das Buch nur durchgehend so gewesen wie der Epilog! Zum Glück war es nur ausgeliehen. So konnte ich es nach Weihnachten einfach still und leise zurück ins Regal stellen.

Bücherstapel 2016

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